100 Jahre Obst- und Gartenbauverein Hemhof
1912–2012
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Neben den abwechslungsreichen Wiesen, Wäldern und Feldern in ihrer Um-
gebung und dem Chiemsee in Reichweite, haben die Hemhofer noch
Die Hemhofer Seenplatte
– naturbelassene Schönheit!
Im gesamten Voralpenbereich gab es nur ein paar Stellen, wo sich Eisklötze
von mehreren 100m Durchmesser unter dem Schottermaterial bis lange nach
der Eiszeit halten konnten. Nach deren Abschmelzen hinterließen sie zwi-
schen den Schotterrücken Mulden und „Kessel“, die sich meist mit Wasser
füllten. Heute laden diese Seen zum Baden oder Schlittschuhlaufen ein, spie-
geln und verstärken die Farben des Himmels, der Wolken und Bäume, wobei
sie wunderbare Stimmungen zaubern. Bei einigen von ihnen beginnt mit
Schilfbeständen vom Ufer her die Moorbildung, andere tragen Schwing-
rasen oder sind bereits zugewachsen. Dieser vielfältige Lebensraum beher-
bergt eine Reihe zumTeil seltener Reptilien, Vögel und Insekten, insbesondere
Libellen, die teilweise auch dem Laien auffallen.
Wie jeder Gärtner sein „Reich“ gestalten will, so soll dies hier die Natur nach
ihren Regeln tun dürfen und wir können nur staunen über die Ergebnisse!
Es weist sicher auf die Besonderheit des Gebietes hin, dass man es bereits
1939 unter Naturschutz stellte. Wie groß bis heute der Druck ist, die herrliche
Landschaft zu bebauen oder auf vielfältige Weise auszubeuten, zeigen Bei-
spiele in unmittelbarer Umgebung.
Neuere biologische Aufnahmen und Beobachtung haben ergeben, dass im
Bereich des ehemaligen Chiemseebeckens und hinüber bis Seeon noch zahl-
reiche intakte Biotope vorhanden sind. Da insbesondere die kleineren von
ihnen gefährdet sind, versuchen die Naturschutzbehörden, sie durch geeig-
nete Maßnahmen zu vernetzen, zu erhalten, ja sogar zu verbessern. Dieses
Projekt „Biotopverbund“ gilt in Fachkreisen bereits als Vorbild.
Die Hemhofer schätzen die Annehmlichkeit und Schönheit dieses seltenen
„Gartens“ vor der Haustür und tragen zu seiner Erhaltung bei.