Die handgeschriebenen Mitgliederlisten der Jahre 1945-46 und 1948-1954 sowie Rechnungen, Belege ab dem Jahr 1946 bis 1952.
Mitgliederbeitrag mit Neuaufnahme. Das beidseitig beschriebene Blatt war zuerst nur für das Jahr 1945 erstellt worden und anscheinend wurde das Jahr 1946 später ergänzt. Der Mitgliedsbeitrag dürfte 1 Reichsmark (1 Reichsmark aus dem Jahr 1944 entspräche laut Wikipedia 3,30 EURO) betragen haben und wurde sicherlich bar entrichtet. Auch nach Kriegsende blieb die RM (Reichsmark und Rentenmark) zunächst das allein in Deutschland gültige Zahlungsmittel. Der Verein zählte 37 Mitglieder. Die Liste führt 38 Namen, aber das Mitglied mit der laufenden Nummer 30 wurde gestrichen. Des Weiteren hatten einige Mitglieder einen weiteren Betrag (gesamt 14,30 Mark) zu entrichten, der sich auf die Benützung einer Gerätschaft für die Mosterzeugung bezieht (vorausgesetzt wir haben richtig gelesen!?). Wenn Ihr mehr lesen und erkennen könnt als der Webmaster, dann meldet Euch bitte über das Kontaktformular.
Des Weiteren haben wir die älteste Rechnung aus diesem Fundus ebenfalls eingescannt. Diese datiert auf den 31. Dezember 1946 und bezieht sich auf die Reparatur einer Spritze (wiederum vorausgesetzt wir haben die Schrift richtig entziffert!?). Der Gesamtbetrag betrug auf alle Fälle 6 Reichsmark.
Für das Jahr 1947 konnten wir in den Unterlagen kein Mitgliederverzeichnis finden. Die nächste handgeschriebene Mitgliederliste wurde 1948 begonnen und bis ins Jahr 1954 fortgeführt. Wir befinden uns nun in den Jahren nach der Währungsreform und der Mitgliedsbeitrag betrug 1 Deutsche Mark (DM). Der Verein zählte den laufenden Nummern zufolge 50 Mitglieder.
Die Rechnungen, Kassenbelege aus diesen Jahren zeigen, als Reaktion auf die Mangeljahre nach dem Krieg, eine Ausrichtung des Vereins hin zur Lebensmittelerzeugung - Obstgewinnung - Obstverarbeitung. Eine Rechnung der BayWa (ja richtig gelesen, die Bayerische Warenvermittlung mit dem Ährenbündel ist die heutige BayWa mit ihrem grünen Quadrat als Firmenlogo) über 192 Mark weist den im Jahr 1949 getätigten Kauf von (Winter-) Obstspritzmittel aus. Interessant auch die Rechnung (aus dem Jahr 1952) der Firma Albert Link (Firmenemblem als Bild eingefügt), zuletzt ansässig dort wo sich heute die Gastwirtschaft >Holzwurm< befindet, über die Reparatur einer Obstmühlenwalze zum Preis von 32 Mark. Es wurden 11 kg (!) Blei zum ausgießen benötigt, was die Vermutung aufkommen lässt, dass in den Kriegsjahren dieses begehrte Metall zur Munitionsherstellung ggf. aus der Walze entnommen wurde. Immerhin würden 11 kg Blei heute (04/2018) rund 25,00 EURO kosten.
Aber auch seinen Zahlungsverpflichtungen gegenüber dem Landesverband für Obst- und Gartenbau mit Sitz in München ist der Verein in diesen schwierigen Jahren nachgekommen. Immerhin wurden im Jahr 1948 (rosa farbener Beleg) 45 Reichsmark nach München überwiesen (vermutlich sind hier die Beiträge mehrerer Jahre zusammengefasst worden, nur so lässt sich der doch recht hohe Betrag erklären).