Grußwort
des katholischen
Ortspfarrers
Als Pfarrverbandsleiter des Pfarrver-
bandes Bad Endorf entbiete ich un-
serem Obst- und Gartenbauverein
Hemhof zum 100-jährigen Bestehen
herzliche Glück- und Segenswün-
sche seitens unserer Pfarrgemeinde.
Im ersten Buch der Bibel heißt es: „ImAnfang schuf Gott Himmel und
Erde.“ Bei vielen Christen hat sich die Vorstellung gebildet, Gott sei
nur „im Anfang“aktiv gewesen. Da habe er die Welt aus dem Nichts
ins Dasein gerufen und wie ein Uhrwerk für Milliarden von Jahren
aufgezogen – sich dann aber von seinemWerk zurückgezogen und es
sich selbst und den Menschen überlassen. Damit wird der Schöpfer
nicht geleugnet, aber er spielt nur „imAnfang“ eine Rolle. Und wenn
wir dem Schöpfer danken, dann denken wir weit zurück an den An-
fang der Schöpfung. So rückt der Schöpfer in weite Ferne. Unsere Be-
ziehung zum Schöpfergott könnte näher werden, wenn wir Folgendes
bedenken: DieWelt musste nicht nur „imAnfang“ ins Dasein gerufen
werden – sie muss auch ständig im Dasein gehalten werden. Alles in
ihr ist ja vergänglich, und das Universum insgesamt ist keineswegs
selbstverständlich; es könnte ebenso gut nicht sein.
Alles setzt den unvergänglichen Gründer und Erhalter voraus – in
jedem Augenblick. Und der Schöpfer hat sich nach der Erschaffung
der Welt nicht abgewendet, sondern ist uns ständig zugewandt.
100 Jahre Obst- und Gartenbauverein Hemhof
1912–2012
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